Objektorientiertes Programmieren



OOPs . . .

steht für objektorientiertes Programmieren und war die Revolution (!) in der Software-Erstellung der letzten 30 Jahre! Unser Objekt ist ein Bankkonto, und ein Bankkonto hat bestimmte Eigenschaften (welche?). Damit nicht genug: auf einem Bankkonto kann man bestimmte Aktionen ausführen (welche?). Man packt beides -Eigenschaften & Aktionen- zusammen in einer Vereinbarung, die man sich als Schablone vorstellen kann: alle Bankkonten werden nach diesem Muster "konstruiert", beim Menschen entspricht diesem Bauplan so in etwa die DNS (?!?). Damit man mit den Namen nicht durcheinander kommt, hat man sich fur die Vereinbarung eines Bankkontos den Begriff "Klasse" ausgedacht, unsere Aufgabe wird es also später sein, bestimmte Klassen zu programmieren. Und wenn wir ein richtiges Bankkonto benutzen, so ist das eben ein Objekt dieser Klasse. Beachte: einzahlen kann man nur auf das Objekt Bankkonto (warum?), in der Klasse steht nur, wie's geht (die Vereinbarung).

Für die Klassen gibt es eine grafische Notation, mit der man kurz & knapp die Eigenschaften & Aktionen darstellen kann (denke an Struktogramme). Wo wir schon bei Begriffen sind: statt Eigenschaften sagt man auch Attribute, und statt Aktion benutzt man auch die Begriffe "Methode" oder "Handlung".

Bleibt mir nur noch folgender Hinweis: OOPs ist grundlegend wegen der sogenannten Vererbung. Das kann man durchaus wörtlich nehmen: Wenn sich bestimmte Klassen bewährt haben (→ Fenster!), so erfindet man das Rad nicht mehr neu, sondern vererbt einfach bestimmte Eigenschaften & Methoden an eine Unterklasse und passt da & dort etwas an, fertig!

Worin könnte der Vorteil dieser Vorgehensweise liegen?

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Das Bankkonto

Sinnvolle Eigenschaften könnten z. B. der Kontostand (!) sein. Welche Aktionen kann man mit einem Bankkonto anstellen? Man kann Geld einzahlen oder abheben, oder man kann ein Konto einrichten.

In Python gibt es hierfür die class-Vereinbarung. Die Methoden programmieren wir direkt (?), die Eigenschaft Kontostand wird dagegen in einer speziellen Methode vereinbart, der sogenannten __init__-Methode:

class Bankkonto:
   """Einfache Bankkonto-Klasse"""

   def __init__(self,startbetrag):
      """Konstruktor: erzeugt Bankkonto"""
      self.kontostand = startbetrag

   def einzahlung(self, betrag):
      self.kontostand = self.kontostand + betrag

   def auszahlung(self, betrag):
      self.kontostand = self.kontostand - betrag

   def anzeigen(self):
      print( self.kontostand )

Beachte die Einrückungen! Zur Erklärung:

Hier eine Beispielsitzung in IDLE:

>>> dir (Bankkonto)
['__doc__', '__init__', '__module__', 'anzeigen', 'auszahlung', 'einzahlung']
>>> konto1.anzeigen()
100
>>> konto1.einzahlung(200)
>>> konto1.anzeigen()
300
>>> konto1.auszahlung(20000)
>>> konto1.anzeigen()
-19700
>>> konto2 = Bankkonto(200)
>>> konto2.anzeigen()
200
>>> print( konto1.__doc__ )
Einfache Bankkonto-Klasse

Beispiele

findest du unter dem Link Beispiele:


Aufgaben

  1. Lade das Beispiel bank.py in dein Verzeichnis und probiere es aus!
  2. Kann man mehrere Konten vereinbaren? Kommen sich die Konten gegenseitig ins "Gehege"? Begründe deine Antwort!
  3. In der Klasse Bankkonto fehlt noch eine Methode zum Überweisen! Entwickle eine Methode transfer mit folgender Signatur (??):

    def transfer(self,betrag,konto):

    Hinweis: Du brauchst natürlich mindestens zwei Konten . . .
  4. Wie sieht eine Klasse Taschengeldkonto aus? Welche Eigenschaften/Methoden muss man hierzu verändern?

→ sp, 2023-07-26